Kroatien 2006 - Optima3S

Allgemeine Fragen rund um die Optima Mopeds. Auch Fahrzeugvorstellungen sind hier gerne gesehen.
e6o1
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Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

Also im Sommer 06 hat mich n Kumpel angerufen und gefragt ob ich mit ihm und seinen Grosseltern mit in Urlaub
(Camping) nach Kroatien will - ich wusste abeer damals nicht Bescheid ob ich denn kann zwecks Urlaub bekommen vom
Geschaeft und vor allem zwecks Geld (chronisch pleite...). Als ich dann den Urlaub zugesagt bekam rief ich ihn an, aber er meinte,
dass die Mitfahrgelegenheit schon ausgebucht sei, da noch n anderer Kumpel zugesagt hatte.
Okay, dann fahr ich eben allein dachte ich - hatte zum damaligen Zeitpunkt ne Simson Schwalbe (KR51/2L) die Optima und nen
BMW-metallic-blauen Trabant 601 S LX - als erstes Auto war klar, dass was mofa-aehnliches hermusste - daher uebrigens auch
permanent keine Kohle zwecks Trabi neu lackieren, tieferlegen ect - kostet alles ne Menge Geld.
Eine Woche vor Abfahrttermin sollten meine neuen Zylinder+Koepfe geliefert werden (fuer den 601er) -
daher auch uebrigens der Nickname.- somit waere der Motor komplett gewesen und ich hatte 3 Tage Einfahrzeit eingeplant.
2 Tage vor Abfahrttermin von den Teilen weit und breit nix zu sehen - bei der Firma angerufen, die hatten nur den AB laufen und
waren fuer weitere 1,5 Wochen im Betriebsurlaub - na klasse. Also musste ich mich nach Alternativen umsehen.
Die alten Teile auf den ansonsten komplett neuen Motor zu setzen schied fuer mich ganz klar aus - entweder ganz oder garnicht.
Die Schwalbe war einige Wochen zuvor einem Kurbelwellenlagerschaden erlegen, meine Kreidler (damals 2,6 PS LF Bj 68) war schon
damals ne Diva und lief eigentlich nur rund wenn sie Bock dazu hatte - sprich so gut wie nie.
Dann blieb eigentlich nur die Optima, hatte ich Sommer 05 in ebay fuer 101 EUR gekauft, aus erster Hand, war aber reines Glueck,
laut Beschreibung war sie als Prima ausgeschrieben, ebenfalls mit (ueppigem)Wartunsheft und garnicht soweit weg von mir
(Dettingen/Teck). Hatte stolze 46.000 Kilometer runter, mit originaler Garnitur, die uebrigens noch immer verbaut ist -
mit inzwischen etwas mehr als 58.000 Kilometern - ist uebrigens 2009 auf Kickstarter umgebaut worden (+Fussrasten)
+natuerlich den obligatorischen Sturzbuegeln - wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich sie falschrum montiert hab^^.
Ich schweife ab.
Naja jedenfalls war das damals mein Alltagsmoped, davor um zur Schule zu fahren, danach um auch mal ohne Bus am Wochenende
aus dem Kuhkaff rauszukommen, um mit Freunden Ausfahrten zu machen und dergleichen - weil die lief eigentlich immer.
Also hab ich damals meinen Kumpel angerufen und ihm gesagt, dass ich es wohl ned schaffe hinzukommen - er meinte ja dann faehrst halt mit der
Optima - boah war ich beleidigt.
Am Abend konnte ich nicht schlafen - und mir ging dieser eine Satz nicht aus dem Kopf.
"Dann fahr halt mit der Optima"... warum eigentlich nicht?
Simmerringe waren neu, Kupplungsbelaege ebenfalls - Unterbrecher sah ganz gesund aus.
Am naechsten Tag meinen Eltern Bescheid gesagt und losgefahren (ich weiss es noch heute, mein Dad hat die Augen aufgerissen
und gesagt "ich hol Dich nicht in Stuttgart ab, wenn das Moped verreckt ist"... und ich dachte mir - jetzt erst recht.
(Von meinem Heimatdorf bis S sinds auch schon gut 50 Kilometer)
Dann Konto leergemacht, Routenplaner auf den PDA gehauen und mittags gings dann los.
Noch eben in Ludwigsburg beim Bommer n paar Dinge gekauft, die kaputt gehen koennten, naiv und blind wie ich damals war...oO
das waren 2 Ruecklicht und 2 Scheinwerfer Birnen, n Satz Vergaser Dichtungen, ne Ersazt-Zuendkerze, 2 Satz Bremsbelaege (die waren damals ziemlich
fertig - dazu spaeter mehr), ne 54er HD (hatte nen 10er Vergaser montiert und den 13er mit defektem Schwimmerkammergewinde im Gepaeck),
dann noch nen Kupplungs und nen Bremszug (aber keinen Gaszug - auch hierzu spaeter mehr...) - achja und an Schlauche hatte ich ebenfalls nicht gedacht.
Zusaetzlich war der Tank einer Prima 5 montiert, da mein alter absolut zusammengerostet war (inzwischen wie neu^^)
Werkzeug hatte ich 2x17er, 2x 19er Schluessel, und von 8-15 - jeweils einen - und das war auch schon alles.
Und da ich dachte ich fahr ja in den Urlaub auch nicht wirklich Klamotten dabei, soll heissen kurze Hose - t-Shirt und nen Wollpulli - dazu auch noch mehr - spaeter.
Kalkuliert hatte ich mit je 5-6 Tagen pro Weg, sprich 1 Woche Aufenthalt und wieder zurueck, mein Kumpel war ja bereits unterwegs.

Die genaue Route such ich mir noch in Google Maps zusammen und stell sie nachtraeglich noch ein.

Also um ca 19 Uhr dann in Stuttgart gewesen und erstmal gejubelt...
nachts irgendwo bei Ulm n Stueckchen Autobahn gefahren, ich haette sonst nen 30 kilometer Umweg fahren muessen, und ich wollte ja eh nur 1 Ausfahrt weit...
jung und dumm sag ich nur - bin aufm Standstreifen getuckert, und dachte mir wenn ich angehalten werde, dann sag ich, dass ich Aus Versehn draufgefahren bin und ich hab
ja in der Fahrschule gelernt, dass man dort nicht umdrehen darf - naja - ich wurde nicht angehalten...
Dann morgens in Reutte ueber die Grenze zu Oesterreich, dort das Erste Mal !!! getankt, Motor lief seitdem ununterbrochen und ich hab ihn auch weiterluafen lassen, weil
wenn nachts der Kruemmer glueht, dann hat man da schon Angst, dass er frisst oder klemmt...
Uebrigens, deswegen hatte ich auch immer die ColaFlasche dabei, vor laengerem Abstellen (z.B. nachts im Wald kacken gehen^^) hab ich ja trotzdem Licht gebraucht,
bzw keine Lust auf Begegnung mit Viechern immer nen Liter puren Sprit in den tank geleert, eben um die Mische zu verduennen, sodass mir der Bock waehrend der
folgenden 5 Minuten nicht ueberfetten, und dann vor Fahrbeginn wieder nen Schluck Oel dazu)...
Auf dem Weg nach Reutte verlauft uebrigens n Fernpass, das sind die Bundesstrassen der Oesis, wusste ich ned also bin ich drauf gefahren und hab auf (!) em Tunnel
Pause gemacht, sprich Moped auf den Seitenstreifen, und auf den tunnel gehockt und gefressen, ganze 2 Minuten, dann kam die Polente, die konnten ihren Augen nicht trauen.
Ich wurde dann befragt was das soll ect, ich hab mich ahnungslos gestellt und sie haben mir ne Verwarung und ich glaub 25 EUR Strafe erteilt und mich dann (freundlicherweise)
bis zur naechsten Ausfahrt (Reutte) eskortiert, 1 Wagen vor mir und 2 dahinter - muss ausgesehen haben wie als wenn der Praesident kommt^^
An der Tanke nach dem Weg Richtung Innsbruck gefragt, der PDA hatte keinen Saft mehr und ich kein Ladegeraet mitgenommen - na klasse.
Also ne Karte gekauft und wie mir empfohlen worden war ueber den St.Anton Pass gefahren - was ich nicht wusste, das ist so ziemlich der schlimmste Weg den man mit so nem Teil nehmen kann
Es ging gefuehlte 8 h nur bergauf, meine Kupplung war schwer begeistert, ich habs aber langsam angehen lassen, also sprich nicht nur Vollgas, sondern wie auch auf dem Rest der Fahrt wechselnd
stark Gas gegeben. Runter gings dann auch en ganze Weile, Leerlauf und Gasstoesse hielten den Motor am Leben, ich musste allerdings mehrmals Anhalten, da die Bremsen absolut nicht mehr gebremst haben/
ueberhitzt sind Ausserdem hats seit ich Oesteerreich erreicht hab die ganze Zeit geregnet. Und ich (Depp) nur mit kurzer Hose+Hemd...
Ich hab mich waehrend der Fahrt mit NescafeXpress+Becks Green Lemon (war damals ganz neu) wachgehalten, hab auf menschenleerer Strasse so richtig abgefeiert - sprich MP3 Player an und ganz
laut und hoffentlich falsch mitgroehlen, Hauptsache wachbleiben.
Gegen Abend hab ich Innsbruck erreicht und bin dort 2 h rumgefahren bis ich die Auffahrt zur alten Brennerstrasse gefunden hab, eher unspektaktulaer ausser der Tatsache, dass inzwischen Rauch
aus dem Kupplungsdeckel kam - die letzten 2 Kilometer haben dann eine abartige Steigung, das war das Einzigste Mal, dass ich Abgestiegen bin und geschoben hab - das Moped lief weiterhin, im
1sten damit ichs ned ganz sooo schwer hab...
Oben angekommen gings gleich weiter bergabm, aber beim Anbremsen der ersten Kurve ging meine Hinterradbremse ins Leere, ich hab mit den Fuessen und der Vorderradbremse gestoppt und, das weiss ich noch heute genau,
das Moped bergauf auf den Staender gestellt in ner Rechtskurve innen auf so ner Art gestricheltem Seitenstreifen - bergauf deswegen, da es dann nicht den Staender zusammenklappen kann und das Moped abhaut.
Dann das Hinterrad ausgebaut und in ca 40 Minuten die hinteren Belaege getauscht, Leute macht das nie bei laufendem Motor, die Kette hat mir beinahe den Finger weggezogen, weil sich das Ritzel auch im Leerlauf noch leicht bewegt...

ich mach hier morgen mal weiter, Schreiben strengt arg an - das waren jetzt ca 1,5 h und ich hab noch was vor...
bis denn - freue mich auf comments


die fahrtroute in ca
allerings kann man den knick bei 2 getrost vergessen, aber der planer rafft es anders nicht.
Bild
gruss mathias

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Michael W.
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Young and free!

Beitrag von Michael W. »

Moin, immer noch Namenloser!

:mrgreen: Das erinnert mich stark an meine Jugendzeit. Hat seine Nachteile, aber mit der vielen Nachdenkerei heutzutage steht man sich auch nur im Weg.

Erzähl mal weiter, freu mich schon auf die nächste Episode...

Bis denne,

Michael
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...und in enger Verbundenheit und Respekt: Mach´s gut, Erwin

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stefankausk
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von stefankausk »

klasse berichtet, bitte weiter machen :crazy:
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e6o1
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

also, ich hab heute den text nochmals korrektur gelesen und mir ist aufgefallen, dass ich 2 wichtige tatsachen vergessen hab.
die erste waere, dass es noch einen vierten mann gab, der ueberlegt hatet dort mitzufahren, warum das wichtig ist - spaeter...
und dann war da noch die sache, dass ich die inzwischen in Kroatien angekommenen Jungs, Dennis und Benni im Glauben
gelassen hab ich wuerde daheim sitzen und auf die trabi Ersatzteile warten bzw am letzten Tag bereits dran schrauben...

Weiter gehts

Also wie schon erzaehlt wurde hab ich bei laufendem Motor mein Hinterrad ausgebaut und die hinteren Bremsbelaege gewechselt,
Hierbei ist mir eine dieser Distanzhuelsen am Hinterrad floeten gegangen (die runden Dinger), runtergefallen, einmal quer ueber die Strasse
und anschliessend ab ins hohe Gras, und nicht mehr aufzufinden.
Uebrigens hat es, seit ich Italien erreicht hatte nicht mehr geregnet, vielmehr war es morgens und mein Motor lief ja schon geraume Zeit im Standgas
und hat derweil schon angefangen zu klappern, da dieser ja eigentlich fahrtwindgekuehlt ist.
Also hab ich nicht lange mit Suchen vertroedelt, sondern hab gemacht dass ich wegkomm, die Schwinge eben ohne Distanzstueck zugeschraubt, und das eigentlich bis heute...
Dann die ersten 2, 3 Kilometer im Leerlauf runtergerollt, musste ja sowieso langsam machen, da die Bremsbelaege neu waren.
Gegen Ende hab ichs mir dann aber auch mal n wenig gegeben, hab den ganzen Dreck aus dem Motor geblasen wenn man so will.
Hab noch nen Abstecher ueber Brixen gemacht, ich muss da ein wenig mehr erzaehlen, und zwar wohnt in Brixen ein Jugendfreund meines Opas,
und wir sind wirklich sehr eng mit der Familie befreundet, wir waren auch oefters (als ich n kleines Kind war) bei denen.
Das war n Umweg von vllt 30 Kilometern, also ner knappen Stunde, aber bei denen war keiner zuhause, also hab ich nen Zettel hinterlassen, wann ich so
in ca zurueckkommen werde (auf dem Heimweg), dann gings weiter, an der Tankstelle noch eben den Luftdruck kontrolliert, und auch den Oelstand vom Motor, hab
mir dann ne Halbliterflasche SAE-80W gekauft und ca 3 Liter getankt (Sprit, nicht Oel).
Dann ging es ueber eine Art Bundesstrasse (diesmal gruene Schilder) weiter, der Herr von der Tankstelle hat mir aber versichert, dass da absolut jeder fahren duerfe,
da fahren auch Traktoren und sowas, er scheint Recht gehabt zu haben - ich wurde nicht angehalten.
Und merkt euch eins, vertraut nie den Kilometerangaben auf italienischen Strassenschildern - ein Beispiel, ihr fahrt Richtung Brixen, dann kommt ein Schild, steht Brixen/
Bressanone 15, dann fahrt ihr 10 Kilometer und dann steht Brixen/Bressanone 18, dann nach weiteren 2 Kilometern steht was von wegen 7 Kilometern.
Und so ist das mit jeder Ortschaft die man anfaehrt, die Kilometerangeben dort hab ich das Gefuehl werden ausgewuerfelt.
Inzwischen war ich wirklich bockfertig, mein Hintern tat weg (das koennt ihr euch nicht vorstellen), ich konnte meine Finger kaum emhr bewegen, und mein Helm ging mit
tierisch auf den Keks, die Ohren schmerzten und der Ruecken war am Schlimmsten - ich war damals schon knapp 2 Meter gross und hocke da Ewigkeiten zusammengekruemmt
auf dem kleinen Ding - aber ich hatte ja n Ziel vor Augen und es musste weitergehen.
Dann weiss ich wirklich nur noch vereinzelte Dinge, die ich mir sehr stark eingepraegt hab und die mir immer noch im Gedaechtnis geblieben sind,
da waere z.B. in einem Kuhdorf so ne Art Tankstelle mit 2 Hochdruckreinigern und nem Cafe/Restaurant und davor in einer Reihe lauter chromblitzende Maschienen, Chopper
und son Kram, ich eben abgestiegen, mir was Kaltes zum Trinken gekauft und dabei das Moped mitten zwischen die anderen Motorrader gestellt.
Als ich reinging war da drin so ne Art Rockerclub, die haben mich alle mit riesigen Augen angeschaut, ich weiss nicht warum, aber das ist einer der Momente, die ich nie vergessen
werde. Ihr muesst das so sehen, auf dem Weg zum Klo kam mir einer entgegen und dem sind kategorisch alle ausgewichen, nur ich nicht, aber das war unbewusst....und die im
Laden versammelten haben gleich mal dicke Backen gemacht.
War also ganz lustig, ne Limo gekauft kurz aufs Klo, und noch schnell das Moped abgedampft...
und weiter gings, das war so gegen Mittag.
Ich hab abends mal versucht auf dem Moped zu schlafen, sprich an den Strassenrand gestellt, Mische verduennt und die Gepaecktasche cvorne auf den Lenker,
aber ich habs keine 10 Minuten ausgehalten, ich wollte ja weiter - unbedingt, und ich hatte die Angst, dass der Motor frisst wenn ich wirklich einpenne.
Heute wuerde ich das uebrigens nie mehr machen mit dem Motor dauerhaft laufen lassen, aber ich hatte ja damals wirklich so gut wie keine Ahnung von dem
Teil und hatte eben Angst, dass mir das Moped verreckt, bevor ich ankomme.
Undicht geworden war es in der Zwischenzeit auch, sprich die Kupplungsseite war nicht mehr ganz dicht und an den Pedalwellen fing es an leicht zu siffen -
gut also dass ich mir vorher das passende Oel gekauft hatte.
Ich hatte auf der ganzen fahrt auch das Probem, dass mir die Birnen reihenweise durchgebrannt sind (das Vorderlicht meist zuerst), hab aber an den tankstellen kaum
passende Birnen gefunden, und hatte nur noch einen Ersatz -Satz an Lampen dabei, den hab ich mir aufgespart und hab tagsueber die Kabel abgezogen, und nachts brauchte
man auch nicht wiklich was sehen, es ging eher darum selbst gesehen zu werden.
So bin ich in Italien durch wirklich malerische Bergdoerfer gefahren, (daher will ich die Tour auch unbedingt nochmal machen - wer weiss - vllt dieses Jahr mit meinem
Kadett - ist zwar nicht dasselbe aber wenigstens auch nicht ganz so leichtsinnig). ich habe am Abend des dritten Tages die beste Pizza meines Lebens gegessen, und nein ich
weiss den Namen des Dorfes nicht mehr, aber ich erkenns wieder wenn ich durchfahre.
Das sind lauter so Dinge, lauter Kleinigkeiten, die gehen mir nicht aus dem Kopf, und die die Reise erst wirklich "wertvoll" und vor allem einzigartig gemacht haben.
Je naeher ich dem Ziel kam desto nervoeser wurde ich.
und ich hab mir glaub in jedem italienischen Cafe das mir ueber den Weg kam nen Mokka reingepfiffen^^.

Oh, und ich glaub ich hab oben was Falsches geschrieben, es stimmt so nicht, ich habe den Motor tatsaechlich 1x ausgemacht, das war an der slowenischen Grenze.
Die Grenzbeamten meinten ich will sie verarschen oder stehe unter Drogen, weil sie mir nicht glauben wollten, dass ich den ganzen Weg auf dem Moped gefahren
bin, sie meinten eher ich haette das Teil kurz vor der Grenze aus nem Wohnmobil gezogen und will mich wichtig machen.
das Ende vom Lied war, dass ich ne Stunde lang an ner Wand stehen musste, durchsucht wurde und schlisslich haben sie meinen Vater angerufen, der Ihnen aber
bestaetigt hat, dass ich vor knapp 3 Tagen losgefahren bin und sichtlich ueberrascht war wie weit ich eigentlich gekommen war.
In Slowenien war ich nur ein kurzes Stueck, dann ging es auch schon nach Kroatien rein, und Novigrad ist auch nicht wirklich weit von der Grenze weg, das Ziel
hiess uebrigens Autocamp Mareda, war auch gut ausgeschildert und es gab soweit auch keine besonderen Vorkommnisse mehr die es sich lohnen wuerde zu
erzaehlen.Ausser eben von meiner Ankunft.
Und zwar war der Platz wider Erwarten riesig, und ich hatte ja keinen Plan wo genau meine Kumpels waren.
Also bin ich Strasse fuer Strasse abgefahren und ploetzlich steht da der Opa meines Kumpels vor mir in Badehose und meint ganz lapidar
"Ach Elton, kommst du heut schon" (Elton is mein Spitzname, jetzt wisst ihr auch woher das e in e6o1 kommt), der kam vom Einkaufen und hat mir gezeigt
wo deren Wohnwagen steht, also bin ich einfach inmitten der ganzen Parzellen durchgefahren, der kuerzeste Weg ist immer der beste^^.
Und die haben mein Moeff auch bereits von weitem gehoert und noch im Spass zueinander gesagt, dass das bestimmt der Elton ist.
Tja,
Ich kann das bis heute nicht beschreiben, ich war so fertig, so elends dreckig und vor allem so gluecklich.
Ich hab noch am selben Abend eingecheckt, hatte dann aber nen Platz zugewiesen bekommen, der ca 500 Meter weit weg war, aber egal ich musste ja nie hinlaufen.
Ausserdem hatte ich s ned weit zum Klo, direkt nebenan war n Volleyballfeld und die Nachbarn waren auch korrekt, abenfalls deutsche die die Strecke mit einem
umgebauten Robur, wenn ich das noch richtig weiss ist das n 3 Zylinder-2Takt Bock, ahnlich eines Unimogs gefahren sind.
N Zelt hab ich von Benni bekommen, Schlafsack und Isomatte hatte ich ja keine, zumindest noch nicht - aber dazu morgen mehr.
Und Bilder such ich auch ma raus, ich hab bloss absolut kein Plan wo die noch sein koennten, aber ich frag am besten mal Dennis.
gruss mathias

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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

achja, es geht natuerlich noch weiter, die rueckfahrt kommt morgen dran.
gruss mathias

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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von stefankausk »

........jung müsste man nochmal sein! Sehr schöne Geschichte!!

Aber..........sag jetzt nicht, dass Du einen Kadett B hast........nee, oder etwa doch??!! :wtf:

Gruß
Stefan
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

ne, hab "nur" nen e-caravan mit der c14nz naehmaschine drin (soll aber auch so bleiben)
Bild
der grosse traum (im hinterkopf) ist allerdings n c coupe, aber mal schauen, da spar ich noch n
weilchen fuer, damit ich mir was gescheites kaufen kann.
gruss mathias

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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von stefankausk »

ja jaaa, die guten alten Kadett`s..........bin sowohl das C-Coupe (1,6l, 75PS, zwei Türen, automatik, orange), als auch den B (vier Türen, automatik, 1,1l, 55PS, SSD, sierrabeige)) gefahren...........maaaaan, DAS waren noch Autos!!! :thumbup: :thumbup:

hey, die Lackierung ist ja mal wohl vom Feinsten! :wtf:

Gruß
Stefan
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Fehnangler
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von Fehnangler »

Hallo
:D tolle Geschichte ,bin sehr beeindruckt!! Hoffe die Mofatour mir meinem Bruder im Sommer wird nicht so stressig!!
Freu mich auf MEHR!!! ;)
Gruss
Hans aus Leer

UJET
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von UJET »

Hallo!

Danke für deinen netten Bericht.

Bist du wirklich tag u nacht durchgefahren?
Wie mein Bruder schon schrieb planen wir ja auch ne Tour durch Mittel-Ost Deutschland. Ich habe mir mittlerweile einen Anhänger besorgt um mehr zuladen zu können. Die M5 ist mit dem Fahrer schon an der Grenzen ihrer Zuladung :lol: :lol:
Auf welches Werkzeug/Ausrüstungsgegenstand sollten wir unbedingt achten.
Wir haben bisher eine ungefähre Route Richtung Weser und dann weiter gen Osten mit wenig Steigungen.

Viele Grüße von Uwe

Ps.: Warte mit Spannung auf deinen Bericht von der Rückfahrt :) :)

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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

Bist du wirklich tag u nacht durchgefahren?
Auf der Hinfahrt ja,
Immer wenn ich eigentlich wirklich schlafen wollte hat mich Dennis angerufen -
wie gesagt er wollte wissen ob/wann ich komme - und ich hab ihm jedesmal ne andere Luege aufgetischt.
Aber ich war bockfertig, hinfahrt waren uebrigens 68 Stunden, auf der Rueckfahrt hab ichs langsamer
angehen lassen.
sieht man dann auch an den Bildern, wir waaren natuerlich feiern in der Macumba-Strandbar, dazu mehr im Text.
Bilder kommen allerdings fruehestens naechste Woche, da ich die mir erst per USB-Stick holen muss/darf.
Ich hab allerdings noch eins in meinem (verwaisten) Kwick-Profil gefunden, das war am Tag 2 und zeigt eben wie s
auf dem Campingplatz rumsteht.
Wie mein Bruder schon schrieb planen wir ja auch ne Tour durch Mittel-Ost Deutschland.
Ich habe mir mittlerweile einen Anhänger besorgt um mehr zuladen zu können.
Die M5 ist mit dem Fahrer schon an der Grenzen ihrer Zuladung :lol: :lol:
Auf welches Werkzeug/Ausrüstungsgegenstand sollten wir unbedingt achten.
Also ich denke n Satz Radlager waere nicht schlecht, zur Sicherheit, auf jeden Fall 2-3 Schlauche pro Moped,
2,3 Satz Birnen, die brennen gerne durch, vor allem wenn man so lange am Stueck unterwegs ist.
Wechsle die Bremsbelaege vor dem Losfahren und nehm die alten, sofern sie noch einigermassen was taugen
als Ersatz mit. Wichtig ist auch n Kupplungs Gaszug als Ersatz, warum lest ihr dann bezueglich der Rueckfahrt^^.
Achja, und ganz wichtig, nimm dir n Kissen mit.
Ne Tube Hylomar Dichtpaste kann nicht schaden, ne Ersatzzuendkerze, nen Unterbrecherkontakt und Kondensator ist auch nie falsch -
und kostet ja alles auch nicht die Welt.
Und gutes Werkzeug - gaaanz wichtig - nimm dir gutes Werkzeug mit.
Achja, und ne Oelablasschraube, die lockerst sich gern mal auf laengeren Touren und plumps, isse weg^^

BTW - woher genau kommst du?
gruss mathias

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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

Bilder folgen nochmal in hochaufgeloest.

Bild

das Bild von Tag 2, also als ich dort war.

Bild

und so sieht das aus wenn man mit 3 zombies intus noch unbedingt zum zelt fahren will/muss...^^

btw, der lenker, ja ich weiss - ich war eben jung^^
gruss mathias

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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

Nachtrag

Als allererstes noch n paar Dinge, damit ihr die Bilder die noch folgen werden auch versteht/ deuten koennt.
Ich hab auf allen Bildern ne extrem blaue Lippe, das kommt daher, dass ich wie anfangs erwaehnt nix anders zum
Anziehen dabei hatte als die kurze Hose und das Shirt mit der 76 drauf - und nen Wollpulli.
Nachts hab ich gefroren wie ein Ochse, dann hab ich mir den Pulli angezogen und mir bis zum Kinn hochgezogen.
Da ich rauhe Lippen hatte und die ganze Zeit den Pulli vor der Fresse sind mir sozusagen die Wollfaeden in den
Mund reingewachsen, ich kann das ned beschreiben, aber die Faeden waren eben in meiner Lippe und die ist
dann oberflaechlich verheilt - und ja- das Ganze ist extrem schmerzhaft zu entfernen.

Die Optima hab ich immer noch (natuerlich), sie ist mir seitdem ich damit heil angekommen bin
"heilig" - wird nur noch ganz selten bewegt (hat ja auch schon genug Kilometer runter), und wird
definitiv nie verkauft werden.
In Planung ist, dass ich sie voll restauriere (ne Menge Kampfspuren, insbesondere seit der Rueckfahrt) und mir
dann in die Wohnung reinstelle, eben alles richten bloss kein Oel in den Motor rein und kein Sprit, aber eben
theoretisch jederzeit fahrbereit.
Eigentlich wollte ich sie hier wo ich grad wohne an die Wand haengen, aber mein vermieter stellt sich da quer :mrgreen:
Wie ich ja schon erzehlt hab ist der Motor inzwischen auf Kickstarter + Fussrasten umgebaut, dazu die Tacho/DZM Einheit von der
Supra/MK2, und das Vorderlicht auf ne H4 Birne (die Kroatienfahrt war mir ne Lehre) + die obligatorische 3 Lamellen Kupplung.

Aufenthalt vor Ort
(zur Rueckfahrt kommen wir noch - morgen^^

Wie gesagt waren wir am Abend meiner Ankunft erstmal ordentlich feiern, sprich bechern.
Ein Zelt hab ich von Benni bekommen, hatte aber keine Isomatte und Schlafsack, und ich hatte auch keine grosse Lust
auf dem Boden zu pennen, also kamen wir nach einigen Cocktails auf die Idee wir koennten doch ne Standliege entfuehren.
Gesagt getan, stockbesoffen das Teil ueber den Zaun der Bar geschmissen und die Liege ueber den halben Campingplatz bis in mein Zelt geschleift
(Foto Platzhalter)
Und bei der Gelegenheit die Optima geschnappt, weil ich keine Lust hatte zurueckzulaufen.
Ich bin oft, wirklich oft umgefallen, heute bereue ich das natuerlich, richtig Stress gabs dann aber als ich gegen die Schranke
vom Capingplatz gefahren bin.
Ich hab dann auch noch die Erinnerung, dass der Sprit der Optima fast leer war, aber die naechste Tankstelle war ca 5-10 Kilometer entfernt.
Also hab ich mir ne Zwiebacksaege ausgeliehen, nur um den Sprit fuer meine Optima zu holen (son schwarz-gelbes Teil)
(Foto Platzhalter)
Und jeden Morgen hab ich damit natuerlich frische Broetchen geholt, und danach erstmal obligatorisch das Hinterrad auf dem Volleyball-Platz
nebenan drehen lassen - meine Camping Nachbarn muessen mich gehasst haben,
Aber grosse Ausfluege hab ich damit vor Ort nicht unternommen, da vor allem der Motor inzwischen richtig undicht war,
also das was manche an ihrem Moped normal empfinden, wenns eben n wenig tropft.
Eigentlich hab ich dort nicht viel gemacht ausser den ganzen Tag faul rumgelegen - und meinen Kumpels beim Pokern Zigaretten abgenommen.
Urlaub eben, meine letzter Urlaub an sich und an sich auch der Geilste.
Ich hatte auch immer mal wieder vor das Ganze (mit Begleitung) zu wiederholen, allerdings werd ich dann nicht
mehr mit der Optima fahren, die hat ihren Ruhestand redlich verdient. Ich dachte eher an Simson oder Aehnliches, aber jetzt wo ich
diese Zeilen schreibe denk ich drueber nach ob das Ganze nicht doch mit der Optima erneut zu packen ist - ich denk mal drueber nach^^.

Ich werd mal schlafen gehen, morgen mal Teil 1 der Rueckfahrt.
gruss mathias

UJET
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von UJET »

BTW - woher genau kommst du?[/quote]


http://www.springe.de/

Weserbergland is nicht weit

Deistergrüße von Uwe

e6o1
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

Die Rueckfahrt - Teil 1

Bild

Keine Ahnung, warum der am Anfang so nen Knick gemacht hat, ich krieg den aber auch nicht nachtraeglich raus,
bin mir aber ziemlich sicher, dass ich den nicht gefahren bin.
Die Route der Rueckfahrt war eigentlich identisch mit der der Hinfahrt, mit der Aenderung, dass ich diesmal nicht
das Beduerftnis hatte ueber den St-Anton-Pass zu fahren und ich es nicht bis nach Hause schaffen sollte...
Wie man sieht endet die Tour kurz vor der deutschen Grenze...

Ich hatte mir vorgenommen es diesmal um einiges ruhiger angehen zu lassen, also wirklich im Zeitrahmen von
5-7 Tagen zu bleiben, erstens weil das Moped wie zuvor schon erwaehnt starke Verschleisserscheinungen zeigte,
und ich auch (nach 8 Tagen komatoesem Lebensstil...) ein wenig Erholung bitter noetig hatte.
Allerdings blieb es hierbei bei ebenfalls 3 Tagen, bzw 6 - je nachdem wie man es sieht.

Ich bin morgens losgefahren, zum Reisegepaeck neu hinzugekommen waren ne graue Cargo-Hose, jede Menge Futter,
ne Halbliterflasche Oel von OMV, und die obligatorischen 12 V Birnen, weil lieber n funzeliges Licht als garkeines, und
(passende) 6V Birnen waren vor Ort nicht aufzutreiben.
Auch hatte ich inzwischen wieder meinen (originalen) 13-er Vergaser montiert, den hatte ich von Anfang an im Hand-
gepaeck, aber nicht montiert, da beide Schraubgewinde der Schwimmerkammerbefestigung ausgenudelt waren, ich also
die Schwimmerkammer nicht fixieren konnte.
Wir hatten dann vor Ort den 13er montiert und zwischen Kupplungsgehause und Schwimmerkammer ein Stueck Holz gesteckt
somit war diese provisorisch fixiert und ja ich konnte ohne Probleme damit fahren.
(Inzwischen hab ich alle Gewinde die der Vergaser aufweist professionell mit Helicoils reparieren lassen).
Durch diesen Umstand hatte ich natuerlich auch nen viel hoeheren Verbrauch, andererseits zog die Fuhre auch wieder wie gewohnt
Berge hoch (Hinfahrt waren ca 11-16 Liter -ich habs nie gemessen, aber aufgrund meiner Tankstopps geschaetzt).
Dazu kam dann noch eine Wolldecke, n Zuendkerzenschluessel (ich hatte vorher keinen, was mir aber auch nicht bewusst war),
und ich hatte die 4 kleinen Benzinfilter (hatte viel Rost im Tank daher soviele) durch 1 grossen Papierfilter ersetzt.

In Triest ist mir allerdings die obengenannte Wolldecke zum Verhaengnis geworden, ich hatte die mit so Klammeraffen unter
meine eigentliche Tasche auf den Gepaecktraeger geklemmt, mitten in der Stadt hats mir diese dann ins intere Ritzel gezogen, sprich
Hinterrad blockiert und mich hats so richtig derbe auf die Schneuze gehauen - und der PKW hinter mir konnte grad noch so bremsen.
Ich hab 3h gebraucht um die Decke aus dem Ritzel zu befreien, hierbei auch die ersten Kampfspuren der Reise bekommen, und man
sieht noch heute ne Menge Flusen, die bei den Nieten, mit denen das hintere Ritzel gehalten wird haengen.
Ich hab am ersten Tag irgendwo zwischen Triest und Udine geschlafen, es war schon abend als ich ankam,
war eine Art Industriegebiet - und daneben ne grosse Betonflaeche, da hab ich mein Moped ausgemacht, meine Deke ausgelegt und mich hingelegt.
Am naechsten Morgen bin ich unsanft geweckt worden, weil jemand oder etwas auf meinem Brustkorb kniete.
Ich war total perplex, als ich raffte was abging standen da 2 Polizeiwagen und n Krankenwagen, und ich hab versucht denen klarzumachen was los ist.
Bloss koennen italienische Polizisten scheinbar nur italienisch, Englisch interessiert die garnicht, die plappern einfach munter auf italienisch weiter..
Also hab ich dem Sani mit dem Mix aus Englisch und Franzoesisch (da hatet ich uebrigens im Abschluss ne 5 - das sagt glaube ich alles) klargemacht, dass
ich lediglich schlafe, er meinte sarkastisch, dass sie micha ufgrund meiner Ausseren Erscheinung eher fuer nen leblosen Landstreicher gehalten hatten.
Er hat es sich auch nciht nehmen lassen mich trotzdem zu untersuchen, anschliessend durfte ich meine Krankenversichertenkarte zuecken und 2 Formulare
ausfuellen, und ich hab keine Ahnung was da draufstend - ich hab halt mal beim x unterschrieben und auch bis heute nie mehr was deswegen bekommen/gehoert.
Gegen Mittag ging es dann weiter, bis nach Udine immer schoen an der Kueste entlang und wirklich gemuetlich gefahren.
Kurz nach udine dann der GAU - also fuer mich zumindest - Gaszug gerissen - und kein Ersatz dabei.
Also hab ich den Gaszug an meinem 13er Galeb-Ringschlussel befestigt und diesen quer ueber den Lenker gespannt - so bin ich auch (nach einer weiteren
ereignislosen Uebernachtung bei meinen Bekannten in Brixen eingetroffen), meine rechte Hand inzwischen komplett aufgerissen und blutig, da sich dieser Draht
immer weiter aufgedrillt hatte und mir ins Fleisch geschnitten hatte.
Vor Ort bekam ich ein Bett, konnte duschen und vor allem die Hand verbinden, auch hat der Peppi (der Hausherr sozusagen) ein paar Motorradgeschaefte abgeklappert
und versucht mir einen passenden Ersatz zu besorgen. Hat leider nicht geklappt, aber ich hab das dann vor Ort anders geloest.
Und zwar den Zug gekuerzt, dann an einen 8er Schluessel befestigt, und diesen von vorne unter den Sattel geklemmt.
Diesen seitlich locker geschraubt, ihr kennt das sicherlich, wenn man die Schrauben nicht richtig anzieht, dann kippt er nach vorne oder hinten, und das hab ich mir
zu Nutze gemacht sprich nach hinten lehnen ist Gasgeben, nach Vorne eben runter vom Gas. (Pfusch, ich weiss - aber hat bis zum Schluss funktioniert).
Ist auch alles ein wenig gewoehnungsbeduerftig, aber mit der Zeit bekommt man den Bogen wirklich raus :mrgreen:
Ich war noch 2 weitere Naechte da, hab mit meinem Vater telefoniert und mir wurde auch angeboten das Moped stehen zu lassen und mit dem Zug heimzufahren,
und das Moped im naechsten Sommer abzuholen - aber ich hab dankend abgelehnt - was wohl n Fehler war.

morgen gehts weiter...
gruss mathias

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stefankausk
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von stefankausk »

:thumbup: :thumbup: :thumbup:
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e6o1
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

also,
ich muss bzw wollte das heute hier zu ende bringen, da ich morgen frueh meine mk2s abhole und dann
bin ich wohl erstmal ne weile beschaeftigt.
uebrigens hat sich herausgestellt, dass ich wirklich unverschaemtes glueck mit dem moped hab,
ich bekomme dazu die originale ABE, nen Hercules Fahrzeugpass, eine originale Bedienungsanleitung,
und als Kroenung zu dem ganzen einen Garantieschein, das ist sowas in der Art wie ein Serviceheft aus
dem hervorgeht, dass bis 2002 alle Inspektionen bei einem authorisierten Sachs-Haendler vorgenommen
wurden (danach wurde das Fahrzeug nur noch 1 Saison gefahren, das war 2007.
Ich freu mich wie n Schneekoenig (hab die Papiere vorab bekommen, sodass ich "die Maschine" gleich
heute noch anmelden konnte - mal sehen was der Zustand im Allgemeinen so hermacht.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema

Die Rueckfahrt - Teil 2

Einen Nachtrag muss ich noch nachwerfen, auch eines dieser Erlebnisse die mir nicht aus dem Kopf gehen.
Auf einer italienischen Pass-/Bergstrasse ueberholt mich bergauf eine APE, das sind diese 3 Raeder von Piaggio mit kleiner Nummer.
Weiss war sie und anstelle des Luftfilterkastens hinter der Fahrerkabine hatte diese ne Plastikflasche als Luftfilterkasten.
Bergab hab ich sie dann wieder eingeholt, und ja, ich wollte es wissen.
In bester Rennfahrermanier so eng wie moeglich an den Tank geschmiegt :mrgreen: , hab ich mich rangepirscht und auf die Gelegenheit
gewartet zu ueberholen, und jeder der schomal nen engen Pass gefahren ist weiss von was ich rede wenn ich von dem Versuch spreche^^.
Doch der Fahrer schien das gerochen zu haben und immer wenn ich zum Ueberholen Ausscherte ging er aufs Gas, allegemein betrachtet
ist er eh gefahren wie der Henker persoenlich...
Unten im Tal in einer Ortschaft hielt er dann an, ich ebenso, wollte mals ehen wer mich da die ganze Zeit auf trab gehalten hatte.
Und die Ueberraschung, ein bestimmt 80 Jahre alter Italiener, ein Grinsen im Gesicht, das koennt ihr euch nicht vorstellen...
Er hat mir dann mit Hand und Fuss bedeutet ihm zu folgen und mich dann daheim zum Essen eingeladen, Der Speck war himmlisch,
Keine Ahnung wie ich drauf komme, aber das vergesse ich auch nicht.

back2topic
Wie oben bereits beschrieben hatte ich einen 2 taegigen Zwischenstopp in Brixen gemacht, ca 30 Kilometer vor der Auffahrt zum Brenner
gelegen. Ueber diesen ging es anschliessend auch weiter, ich habe dort, wo ich 3 Wochen zuvor (unfreiwillig) meine Bremsen
neu gemacht hatte Rast gemacht, hab dabei 3 Motorradfahrer aus Bayern kennengelernt und die waren begeistert von meiner
Reise, mit einem von Ihnen stehe ich auch heute noch per e-mail in Kontakt. Die waren von Dresden bis nach Venedig gefahren
in der Annahme, dass das ne "gewagte" Tour is^ - allerdings eben mit grossen Motorraedern :mrgreen:
In Innsbruck hab ich mich wie schon auf der Hinfahrt erstmal wieder verfahren und bin 2h im Kreis gefahren, es hat aber 1,5h gedauert bis
ich das erstmal geblickt hab, aber ich hatte es ja nicht eilig - zumindest nicht wirklich.
Kaum aus Innsbruck raus faengt es an zu regnen, ich begann Oesterreich zu hassen, ausserdem hatte ich ja den ganzen Tag eigentlich nur getroedelt,
jetzt wollte ich es zumindest vor Einbruch der Nacht noch bis Deutschland schaffen, dann in ne Jugendherberge oder aehnliches und dann in einem
Tag weiter - nach Hause.
Und dann passierte es. Kurz vor einem Ort namens Fernpass (den gibts wirklich) passierte es...
Ich schoen bergab auf einer kurvigen Strasse mitten im Wald, 60 bergab, Vollgas - laufen lassen wie man so schoen sagt.
Ich weiss vom Hergang nix mehr, nur dass ich mich ploetzlich auf dem Boden schlitternd wiederfand, das Moped an mir vorbei eine Boeschung runter
(und ich danke Gott noch heute jeden Tag, dass da keine Leitplanke war)...
Ich bin ca 20-30 Meter die Boeschung runter (in den Wald) bis ich zum Stehen kam, das Moped war geschaetzte 150-200 Meter weit gefallen/gerutscht
Ich dreckig und blutend, die Beine auf der linken Seite komplett offen und der Ellbogen auch ziemlich zerfetzt (die Haut eben), das Moped sag weitaus schlimmer aus.
War an einem (jungen) Baum zum Halten gekommen, Seitenabdeckung gebrochen (das ist flexibles Plastik), Sattel bis zum Anschlag reingedrueckt
(hab ich auch bis heute nie wieder raus bekommen), Gepaecktrager verdreht und 1 Stossdaempferbefestigung gerissen, Kette gerissen, Lenker krumm
Galbel natuerlich auch und der ganze Rahmen mit nem Leichten Knick nach rechts in der Mitte.
Schwinge herausgerissen, Staender verbogen, Lampe weg, Auspuff mit nem Knick drin und Kruemmer unten aus der Huelse gerissen (ist n Steckkruemmer),
der Tank abartigst verdellt, Pedalarme verbogen, Kupplungsdekel mir Rissen, Zuenabdeckung unauffindbar.
Also die totale Katastrophe - den felgen an sich gings gut (Guss/Alu), und da offenbarte sich auch der Grund warum ich den Abflug gemacht hatte.
Ein 6 cm langer Nagel im Hinterreifen(hab ich noch heute im Geldbeutel jeden Tag bei mir) den ich wohl bei voller Fahrt mitgenommen hatte.
Und das beste - Geldbeutel mit allen Papieren weg - unauffindbar - ebenso das Handy und der PDA war auch kaputt, risiger Riss in der Scheibe.
Jetzt hasste ich Oessterreich wirklich.
Zuerst hab ich ueberlegt ob ich das Moped irgendwo anbinden kann/soll, entschied mich aber dagegen, weil mir schon damals klar war, dass mir das Moped
(seit es mich nach Kroatien gebracht hat) "heilig" war.
Ich hab es also die die Nacht hindurch und bis zum Abend des darauffolgenden Tages geschoeben, und ja Schieben mit plattem Hinterreifen macht wirklich
nen Riesenspass. Am Abend erreichte ich Reutte, sozusagen den Ort vor der deutsch-oesterreichischen Grenze.
Dort hab ich veruscht an Flickzeug zu kommen, was nicht einfach ist wenn man dreckig ist wie ein Esel und stinkt wie ein Schwein - und vor allem keinen
Pfennig mehr in der Tasche hat
Die Polizei hat mich ausgelacht als ich sie um Hilfe gebeten hab, der Tankstellenbesitzer dort war aber so freundlich und hat mir nen Flicksatz fuer
fahrraeder geschenkt und ich durfte seine werkstatt benutzen. Dadurch, dass die Pedalarme verbogen waren hatte ich die vergangenen 2 Tage ja nichtmal
schauen koennen on denn der Motor nach dem Stutz ueberhaupt noch funktionierte, ich war immer noch in dem Glauben auf eigener Achse heimfahren
zu koennen.
Als ich das Hinterrad abgezogen und den Schlauch draussen hatte wurde mir ziemlich schnell klar, dass das so nix werden kann, der Schlauch war an der Stelle
wo ihn der Nagel getroffen hatte regelrecht zerfetzt (auch den habe ich noch in meiner Halle und haengt von der Decke als ewiges Mahnmal), ich hab zwar
versucht zu flicken, aber das war wirklich hoffnungslos.
Dann hab ich eben in den sauren Apfel gebissen, hab mit dem Tankstellenbesitzer ausgemacht er moege doch die Optima hinten in seinen Hof stellen,
ich hole sie ab sobald ich zuhause bin. Er hat mir 20 Eur gegeben und Verbandszeug, dann bin ich in die naechste Bahn gestiegen
natuerlich reichte das Geld nicht bis nach Hause, hab noch n Ticket wegen Schwarzfahren bekommen und trouble mit der Polizei, da ich mich ja
nicht mehr ausweisen konnte.
Fast zuhause hab ich einen Zwischenstopp bei Dennis gemacht (liegt auf dem Weg - ca 15 Kilometer von daheim entfernt, hab seine Prima 5 bekommen,
und bin damit gleich zum Arzt.
Einige der Wunden hatten sich boese entzuendet, mein T-Shirt war halb im linken Arm eingewachsen, das war ne "nette" Aktion vom Arzt (Hausarzt) mir ohne
Krankenkassenkarte trotzdem zu helfen.
Dann daheim angekommen, mein Vater war erstaunt mich lebend wiederzusehen (wir hatten auch damals nicht das beste Verhaeltnis, daher auch sein
fuer manche vielleicht "komisch wirkendes" Verhalten zu Anfang der Reise), erst viel spaeter hat er mir dann gesagt wie stolz er auf mich war/ist.
Nach Tagen wieder rasiert, gebadet und ich sag auch wirklich wieder aus wie ein Mensch.
Nach 2 tagen daheim (krankgeschrieben) hab ich es nicht mehr ausgehalten, mein damaliges Auto (Ford KA) vollgetankt und ab nach Reutte,
dem Tankstellenbesitzer hab ich 100 EUR gegeben und ne Kiste Wein (Mundelsheimer), die Ruecksitze umgeklappt, die Optima eingeladen.
Ab nach Hause.

Die Optima hab ich allerdings erst im folgenden Winter gerichtet, der Rahmen war nicht zu retten, wurde durch nen Rahmen einer Prima 5S ersetzt,
die Gabel hat auch heute noch nen leichten Rechtsdrall - man kann damit leben, sind zwar weder "kampfspuren" noch "patina" gehoert aber fuer mich
seitdem zur optima dazu.
Gefahren bin ich sie seitdem aber trotzdem nur sehr selten - sie hat ihren Altersruhestand redlich verdient.
Umgebaut hab ich sie zwischenzeitlich auch auf Kickstarter und Fussrastenanlage, dazu n Cockpit mit DZM von ner Supra, 3-Lamellenkupplung,
und 12Volt Anlage, eben um das Problem mit der beschaffung von Ersatzbirnen im Ausland (?) aus der Welt zu schaffen.
Ich bin mit ihr vor 2 Jahen das Letzte mal gefahren, damals in Stuttgart die Weinsteige hoch im Sommer, hab dann fast ganz oben angekommen bermerkt,
dass sie extrem unruhig lief, sich regelrecht geschuettelt hat, hab sie sofort ausgemacht und dann gesehen, dass sich die Oelablasschraube unterwegs verab-
schiedet hatte.

Seitdem hab ich sie nicht mehr angefasst, sie steht unveraendert auf ihrem Altar, einer Werkbank und wartet drauf, dass ich sie reanimiere.
Aber ich kann nicht, ich koennte nicht damit leben sollte dieser Vorfall irgendetwas irreparabel beschaedigt haben.

Nicht nach alldem was passiert ist.

Ende
gruss mathias

Fehnangler
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von Fehnangler »

Danke, schöne Story und klasse geschrieben! :D
gruss

hans

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Michael W.
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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von Michael W. »

Jo, danke für´s berichten!
Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen! Oder wie heißt das? :D

Deine MK 2, ist die grün und du holst die am bayrischen Untermain ab? War nämlich bei eBay- Kleinanzeigen eine drin, das wär dann ganz bei mir in der Nähe...

Bis denne, Michael
"Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann...." © by Douglas Adams

R.i.P Lemmy Kilmister *1945-†2015 , Killed by Death
...und in enger Verbundenheit und Respekt: Mach´s gut, Erwin

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Re: Kroatien 2006 - Optima3S

Beitrag von e6o1 »

nein,
sie ist zwar gruen hab sie aber von dem nachbarn eines arbeitskollegen bekommen.

btw - sie lauft - bin heut schon den ganzen tag damit rumdeduest - traumhaftes geraet...
gruss mathias

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